4:45 der Wecker geht und das am Sonntagmorgen, heute ist der Start der SM Marathon in Grindelwald, Start 7:00 Uhr…. Richtig unchristlich 😉 …. es war so richtig kalt und ich biberte auf der Startlinie… Doch nicht lange und es wurde mir warm… Starteten wir doch gleich hinauf auf die grosse Scheidegg…. Am Anfang ging es in einem „gäbigen“ Tempo durch Grindelwald, doch kaum hatten wir das Dorf verlassen, verschärfte sich das Tempo! Ich versuchte den Anschluss zu halten, es gelang! Doch dann wurde wieder etwas gebummelt und so schlossen die hinteren wieder zu uns auf, so war Milena wieder bei mir :-/ also ging das Rennen wieder von Neuem los…
Ich versuchte eine hohe Pace zu fahren, kam auch weg, doch wann immer ich bei einer Kurve nach unten schaute konnte ich sie sehen… Ich merkte, dass sie gut drauf war, und selber fand ich einfach nicht richtig in den Rhythmus!! Über die grosse Scheidegg ging es weiter zum First, Endlich geschafft konnte ich in den ersten Downhill einbiegen! Zuerst ging es über einen Singletrail und weiter unten auf Schotter und Teer ins Bord. Von da weiter Richtung Feld, zuerst in einem ständigen auf und ab, bis es dann rechts abzweigt und der Anstieg wieder steiler wurde. Nach einigen Kehren konnte ich Milena immer noch sehen, der Abstand war also kaum grösser geworden… Einerseits freute ich mich, dass sie auf Rang zwei fuhr, anderseits machte es mich aber auch etwas nervös, da ich einfach nicht wegkam. Zudem spielte mein Magen auch noch etwas verrückt, und ich musste ein gutes Mittelmass, an genügend Gelzufuhr und nicht zu viel, finden, was gar nicht so einfach war….
Ich spielte mit dem Gedanken, etwas Tempo raus zu nehmen und auf Milena zu warten, sodass wir gemeinsam weiterfahren konnten. Doch irgendwie war ich mir meiner Sache nicht so sicher, sodass ich mich schliesslich entschied weiter zu fahren, nur ein bisschen Tempo rausnahm, damit ich im Falle eines Falles (falls sie tatsächlich aufholen sollte) noch etwas Reserve hätte um mitfahren zu können. Das Feld hatte ich viel schlimmer in Erinnerung, doch es ging dann eigentlich ganz gut… Vielleicht ja auch, weil ich mir einen neuen Schlachtplan zurecht gelegt hatte und mich so nicht mehr gestresst fühlte! An der Bussalp vorbei auf und ab wieder zurück zum Bort. Der Aufstieg ins Bort (300hm auf 2.5km – da war der EM Marathon in Zürch FLACH :-)) doch obwohl es wirklich brutal steil war, konnte ich doch einige Männer überholen, die Motivation war zurück! Dann die lange Schlaufe ins Tal runter nach Grindelwald Grund, die nicht enden will, die hatte es wirklich in sich, denn es ging nicht einfach runter, sondern die Abfahrt war gespickt mit vielen längeren und kürzeren Gegenanstiegen, die richtig weh taten. Das Verückte an dem Ganzen ist, dass ich schliesslich unten angekommen, nicht rechts Richtung Ziel abbiegen konnte, sondern ich musste links noch rauf über Brandegg und Alpiglen auf die kleine Scheidegg!! Mittlerweile war es ziemlich warm, der Himmel war blau und ich versuchte mich mehr auf die Umgebung zu konzentieren und weniger auf den langen Aufstieg…. Und plötzlich fand ich den guten Tritt und ich kam gut voran…. Konnte wieder einige Männer aufholen … Mittlerweile wusste ich nicht mehr wo Milena war, ich konnte sie nicht mehr sehen! Mit neuem Mut pedalte ich weiter! Als ich so aufwärts fuhr, dachte ich daran, dass Erich und Hansjörg hier auch hochfahren mussten, und das mit einem Rucksack voller Bidons…. Ich war schliesslich etwa eine Stunde unterwegs als ich die beiden schliesslichi n Alpiglen am Streckenrand sah ( ich bin stolz auf euch!! :-))
Ab Alpiglen wurde es immer steiler und schliesslich kam das Tragestück über die Skipste hoch, doch ich wusste nachher hatte ich die Höhe fast geschafft und die Kleine Scheidegg war nicht mehr weit… Was war ich froh, also endlich nach 5 Stunden Fahrzeit in die Abfahrt stechen konnte…. Doch ich hatte schon noch etwas Respekt von den beiden Gegenanstiegen. Die noch kommen würden…. Doch dann ging es erstaunlich gut und ich erreichte Grindelwald Grund ohne Defekt und nun lag nur noch der letzte Schlussaufstieg hinauf zum Dorfplatz vor mir…. Hier wurde ich dann vom Applaus und den Hopp – Rufen regelrecht den Anstieg hoch getragen DANKE ALLEN! Schliesslich kam ich nach 5.5h überglücklich ins Ziel!! Glücklich, dass ich mich nun ins Schweizermeister Tricöt einkleiden lassen kann!!

Danken möchte ich allen, die heute geholfen haben, dass ich das Rennen fahren und gewinnen konnte. Auch denn Sponsoren ein herzliches Dankeschön!
Herzliche Gratulation auch an meine Teamkollegin Milena zur Bronzemedaille!

Auch allen anderen vom Team WHEELER und BIXS die so tolle Leistungen vollbracht haben!!